Egal, in welchen Jahren man die Schule besucht hat, an die Hausaufgaben erinnert sich wohl niemand wirklich gerne zurück. Wozu hätte man die Freizeit nicht alles nutzen können? Fahrrad fahren, Fußball spielen oder ins Kino gehen. Stattdessen drückte einem der Lehrer noch mit dem Pausenklingeln die Arbeiten auf und durchkreuzte damit diese Pläne. So durften Gedichte gelernt, Texte gelesen, Zeichnungen angefertigt oder Aufgaben errechnet werden. Schon im Freundeskreis trennten sich hierbei die Charaktere: Manch ein Schüler erledigte die Aufgaben direkt nach der Schule, andere hingegen erst abends – und ein kleiner Rest verzichtete gänzlich darauf. Wann aber ist eigentlich die beste Zeit zur Erledigung der Hausaufgaben?
Je eher daran, desto eher davon?
Selbst unter Erziehungswissenschaftlern ist nicht gänzlich geklärt, wann die Schüler im Idealfalle die Hausaufgaben erledigen. Stattdessen gibt es eher die Tendenz dazu, das Kind selbst entscheiden zu lassen, wann es sich am besten dazu fühlt. Natürlich ist das ein gewagtes Spiel, denn der clevere Nachwuchs neigt gerne dazu, diese Grenzen auszuloten und den Aufgaben so spät wie möglich Folge zu leisten. Umsichtige Eltern sollten hier jedoch darauf achten, die Zügel nicht allzu sehr schleifen zu lassen. Allerdings gilt es auch, dem Charakter der Kinder zu entsprechen. Alleine daraus ergibt sich eine große Bandbreite an möglichen Zeitpunkten, die zur Bewältigung des Pensums richtig sind. So besitzen einige von ihnen die Eigenschaft, nach einem mehrstündigen Schultag die Energie aufzubringen, sich direkt an den Schreibtisch zu setzen. Der Vorteil hierbei: Je eher sie begonnen wird, desto eher ist die Arbeit erledigt. Und umso mehr Freizeit kann für Hobbys oder Freunde verwendet werden. Andere Kinder wollen dagegen erst einmal die angestaute Energie verbrauchen, die sich beim Sitzen in der Schule angesammelt hat. Sie bearbeiten die Hausaufgaben somit lieber zu einem späteren Zeitpunkt, bei dem sie sich wieder vollständig darauf konzentrieren können.
Verschiedene Zeiten ausprobieren
Kommt das Kind von der Schule, so sollte es zunächst in jedem Falle zu Mittag essen und wenigstens etwas entspannen können. Ob es dann anschließend sofort die Aufgaben bewältigt oder sich erst um andere Dinge kümmert, kann ausgetestet werden. Hierbei ist durchaus dem Nachwuchs die Initiative zu überlassen. Ihm sollten die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Zeitpunkte erklärt werden. Über eigenes Austesten wird es indessen selbst in Erfahrung bringen müssen, ob es sich lieber nachmittags oder abends an die Schulhefte setzt. Das gilt im Übrigen auch für Feiertage, verlängerte Wochenenden oder kurze Ferien, an denen die Schüler mit Hausaufgaben versorgt werden. Hierbei ist es ebenfalls nicht nötig, sich sofort nach der Heimkehr aus der Schule an die Arbeit zu begeben. Diese sollte allerdings auch nicht am späten Sonntagabend erledigt werden. Eltern und Kinder müssen dafür gemeinsam das gesunde Mittelmaß finden. Idealerweise wird das Pensum jedoch – sofern sich das zeitlich einrichten lässt – stets zur selben Stunde am Tag erfüllt. Damit kommt der Schüler schnell in einen bestimmten Rhythmus, den er nach kurzer Eingewöhnungsphase von sich aus mit dem Lernen verbringen wird. Damit gehören die Hausaufgaben zu einem festen Bestandteil des Tages, statt zu einer lästigen Pflicht zu verkommen, der niemand gerne nachkommen will.
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