Der Begriff Kameradschaft bezeichnet im Allgemeinen eine Solidarität zwischen mehreren Menschen, wie sie in den verschiedensten Gruppen besteht. Unter einer Klassenkameradschaft versteht man demnach das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer Klasse. Diese solidarische Beziehung entsteht für gewöhnlich vollkommen automatisch und ohne weiteres Zutun von Außen.
Die Tatsache, dass alle Schüler einer Klasse mehr oder weniger im gleichen Boot sitzen und viele Jahre gemeinsam unterrichtet werden, schweißt diese zusammen und lässt eine feste Klassengemeinschaft entstehen. Gemeinsame Pausen und Erlebnisse, wie zum Beispiel Ausflüge oder Feste, verstärken die Solidarität innerhalb der Klasse und geben den einzelnen Schülern Halt. Im Laufe der Jahre lernen sich die Schüler untereinander immer besser kennen, auch wenn nicht alle beste Freunde werden.
Zudem sind alle Schüler gleichberechtigt und nehmen eine ähnliche Position ein. Das Gefühl, gemeinschaftlich gegen die mitunter unangenehmen Lehrer ankommen zu müssen, ist der Klassenkameradschaft besonders zuträglich, gleiches gilt für Schulstreiche. Auf diese Art und Weise bekennen sich die Schüler einer Klasse klar zueinander und erfahren, dass sie gemeinsam etwas bewegen können.
Klassenkameradschaft und Mobbing
Innerhalb einer Klassengemeinschaft besteht für gewöhnlich ein gewisses Vertrauen, das die Basis für die Klassenkameradschaft bildet. Aggressionen und Gewalt können das Sozial-Klima in der Klasse jedoch empfindlich stören und mitunter die gesamte Klassenkameradschaft zunichte machen. So reicht es unter Umständen bereits aus, wenn nur einzelne Schüler aggressiv auftreten und ihren Klassenkameraden gegenüber gewalttätig werden.
Insbesondere wenn es zum Mobbing kommt, wird die Klassenkameradschaft dauerhaft zerstört. Innerhalb der Klassengemeinschaft entsteht ein Klima der Angst, sodass das Vertrauen mehr und mehr schwindet. Während sich das Opfer von seinen Klassenkameraden im Stich gelassen fühlt, zeigen die mobbenden Schüler nicht den angemessenen Respekt und treten die Klassenkameradschaft somit offen mit Füßen.
Konflikte und Streitereien sind in der Klassengemeinschaft vollkommen normal und stellen für gewöhnlich keine Gefahr für das Gemeinschaftsgefühl dar. Falls die Gewalt jedoch Überhand nimmt und immer weiter ausufert, bleibt kein Platz mehr für Klassenkameradschaft. Nur wenn die Klasse zusammenhält und sich aktiv dem Mobbing entgegenstellt, kann der Teufelskreis der Gewalt durchbrochen und die Solidarität unter den Schülern gestärkt werden. Ist dies aber nicht der Fall, da die Mitschüler aus Angst, selbst zum Opfer zu werden, schweigen, wird die Klassenkameradschaft zerstört.
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