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Gefährdete Mobbing-Personen

Grundsätzlich kann jeder Mensch Opfer von Gewalt werden. Oftmals geschieht dies mehr oder weniger zufällig, indem man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort ist und so der Aggressionslust der Täter zum Opfer fällt. Beim Mobbing in der Schule ist dies im Allgemeinen ähnlich, obgleich hierbei gewisse Unterschiede existieren. Die Auswahl des Opfers erfolgt im Zuge dessen nicht nach dem Zufallsprinzip, sondern mehr oder weniger bewusst. Täter und Opfer kennen sich durch den schulischen Alltag und sind häufig Klassenkameraden. Dies macht die ganze Angelegenheit besonders schwierig, da das Opfer regelmäßig den Attacken des mobbenden Schülers ausgesetzt ist und den entsprechenden Situationen in der Regel nicht entgehen kann, schließlich muss der betroffene Schüler in die Schule gehen und zumindest seine Schulpflicht erfüllen. Davon abgesehen sind gute Schulnoten aber auch für den beruflichen Werdegang von zentraler Bedeutung, weshalb auf den Mobbing-Opfern ein immenser Druck lastet.

Obwohl Mobbing im Allgemeinen jeden treffen kann, sind einige Personen besonders gefährdet. So werden Schüler, die sich in gewisser Hinsicht von der Masse unterscheiden, besonders häufig Opfer von Mobbing-Attacken. Pauschal kann man jedoch nicht sagen, wer potentiell gefährdet ist, schließlich hängt dies auch von der Aggression und der Situation des mobbenden Schülers ab. Häufig rotten sich auch mehrere Schüler zusammen und mobben einen Mitschüler aggressiv, der sich in irgendeiner Hinsicht von ihnen unterscheidet. Aus diesem Grund gibt es also durchaus Personen, die besonders gefährdet sind und für mobbende Mitschüler häufig zum Ziel ihrer Aggressionen werden.

Risikofaktoren fürs Mobbing

Wie bereits erwähnt, kann Mobbing praktisch jeden treffen, dennoch existieren aber gewisse Risikofaktoren. Obwohl zahlreiche Studien zeigen, dass Mobbing-Opfer vollkommen unterschiedlich sind und keine ähnlichen Persönlichkeitsstrukturen aufweisen, die ein einheitliches Bild ergeben würden, gibt es einen Aspekt, den fast alle Mobbing-Opfer gemeinsam haben. So heben sich alle Schüler, die Opfer von Mobbing werden, in einer Hinsicht von der Masse ab und unterscheiden sich demnach in einem Gesichtspunkt von der Mehrzahl ihrer Mitschüler. Dieses Anderssein ist für aggressive Schüler häufig der Auslöser fürs Mobbing und bildet somit den zentralen Risikofaktor.

Die Kleidung erweist sich häufig als Mobbing-Grund. So haben häufig Schüler, die keine Markenkleidung tragen, das Nachsehen und werden von ihren Mitschülern gemobbt. Die Mitschüler, die Kleidung namhafter Marken tragen, fühlen sich häufig im Vorteil und überlegen, da Markenkleidung insbesondere unter Schülern als Statussymbol gilt. Die Kleidung ist aber bei Weitem nicht der einzige Faktor, der die Gefährdung von Schülern fürs Mobbing erhöht. Auch wenn sich diese durch ihre Herkunft oder Sprache maßgeblich von der Mehrheit der Klasse unterscheiden, werden sie verhältnismäßig oft Opfer von Mobbing. In vielen Fällen machen sich mobbende Schüler über die Aussprache des betreffenden Mitschülers lustig oder grenzen diesen aufgrund seiner Herkunft aus.

Abgesehen von diesen Äußerlichkeiten ist das Verhalten ebenfalls ein Merkmal, das die Opfer häufig von der restlichen Klasse unterscheidet. Falls beispielsweise die Mehrzahl der Mitschüler raucht, der betreffende Schüler hier jedoch eine Ausnahme bildet und sich dem in gewisser Hinsicht bestehenden Gruppenzwang entzieht, ist dieser besonders gefährdet, zum Mobbing-Opfer zu werden. Die Mitschüler nehmen das abweichende Verhalten häufig zum Anlass, den betreffenden Schüler aktiv auszugrenzen und zu mobben. Besonders ambitionierte Schüler, die großen Wert auf gute Noten legen und sich somit im Unterricht leistungsbereit zeigen, werden ebenfalls relativ oft gemobbt. Folglich gehören auch die sogenannten Streber zu den gefährdeten Personen, wenn es ums Mobbing in der Schule geht.

Darüber hinaus werden introvertierte Schüler, die mitunter ohnehin Schwierigkeiten haben, sich in die Klasse zu integrieren, ebenfalls häufig Opfer von Mobbing-Attacken. Aggressive Schüler, die eine hohe Gewaltbereitschaft aufweisen, suchen sich oftmals Mitschüler als Opfer aus, die eher schüchtern wirken und vielleicht keinen Halt in der Klassengemeinschaft finden. Solch introvertierte Schüler lassen sich unter Umständen leichter einschüchtern und sind daher besonders gefährdet, schließlich sind sie in gewisser Hinsicht bereits im Vorfeld von der Klassengemeinschaft isoliert.

Gefährdete Personen schützen

Folglich lässt sich häufig schon im Vorfeld sagen, welche Personen für Mobbing besonders gefährdet sind. Diese Schüler sollten möglichst geschützt werden, damit sie am Ende nicht zum Opfer werden und mitunter ein Leben lang unter den Folgen zu leiden haben. Einerseits liegt die Verantwortung selbstverständlich bei den Eltern, die Veränderungen an ihrem Kind aufmerksam beobachten und zudem stets mit diesem im Gespräch sein sollten. Darüber hinaus müssen aber auch die Lehrer für ein verträgliches Sozial-Klima in der Klasse sorgen und immer wieder versuchen, Außenseiter in die Klassengemeinschaft zu integrieren. Außerdem ist es Aufgabe der Lehrer, Aggressionen in der Schule möglichst zu vermeiden und für Gewaltfreiheit zu sorgen. Im Zuge dessen gilt es nicht nur zu beachten, dass gefährdete Personen Schutz bedürfen, sondern ebenfalls, dass aggressive Schüler Hilfe benötigen und beispielsweise an einem Anti-Aggressionstraining teilnehmen sollten.

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