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Lernen: Wie kann man Ablenkungen standhalten?

Kinder und Erwachsene lassen sich gerne in ihrer Konzentration beim Lernen stören. Sie folgen bereitwillig gedanklich den auf sie einströmenden Ablenkungen. So wird der Lernerfolg geschmälert oder gar verhindert. Um den Ablenkungen nicht ständig zu erliegen und sich dauerhaft zu konzentrieren, kann man geeignete Maßnahmen treffen.

Arbeitsumfeld auf Ablenkungsfaktoren untersuchen

Vor Arbeitsbeginn muss das Umfeld auf mögliche Quellen für Ablenkungen geprüft werden. Ein eingeschaltetes Radio, ein Fernseher oder gar ein PC der nicht für die Lernarbeit gebraucht wird, sollten ausgeschaltet sein. Straßenlärm oder Geräusche eines nahen Spielplatzes sind ebenfalls unerwünscht. Das Telefon muss weder in Reichweite liegen, noch muss es eingeschaltet sein. Für ein Handy gilt das Gleiche. Die Türklingel kann besser abgeschaltet als ignoriert werden. Auf dem Schreibtisch sollte sich nur das zugehörige Arbeitsmaterial befinden. Im Blickfeld sollten sich keine reizvollen Bilder oder Dinge zu anderen Interessensgebieten oder dem eigenen Hobby befinden.

Eine Lernstrategie zu entwickeln hilft der Disziplin

Das Lernen kann vorbereitet werden durch einige organisatorische Maßnahmen. Bewährt hat sich das Führen eines Aufgabenheftes, nach welchem die Aufgaben nacheinander entsprechend ihrer Dringlichkeit abgearbeitet werden können. Eine festgelegte Zeit zum Arbeiten an den anstehenden Aufgaben sollte Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten mitgeteilt werden. Hilfestellung zur Bewältigung von Aufgaben und für Fragen sollte erreichbar sein. Auf dem Lernenden soll kein Druck lasten. Erklärungen und Wiederholungen helfen bei Verständnisproblemen. Abgeschlossene Aufgaben folgen am besten eine kleine Erholungspause und eine Belohnung. Ein Lob ist eine bessere Motivation als ein Stück Schokolade. Die vorgesehene Lernzeit darf höchstens kurzfristig überschritten, bei eingetretenem Erfolg aber beliebig verkürzt werden. Ein Erfahrungswert aus der Praxis zeigt: Ungeduld führt zu längerer Bearbeitungszeit.

Ablenkungen ertragen lernen

Im Laufe der Zeit übt sich das Einhalten einer Lernstrategie ein. Sie bekommt einen eigenen Rhythmus. Ein dogmatisches Festhalten an Anfangsregeln ist kontraproduktiv. Die Strategie kann sich an die Verhaltensänderungen beim Lernen anpassen. Das Üben längerer Konzentrationsphasen führt auch meistens zu einer besseren Stabilität der Konzentration. Kleine Ablenkungen können mit etwas Routine ertragen werden, ohne den Lernfluss zu beeinträchtigen. Je älter der Lernende ist, desto tiefer wird sich die Möglichkeit zur Konzentration ausbilden. Ist die Lernphase beendet, kann eine Wiederholungsübung zur Auflockerung dienen. In der Wiederholungsphase wird bereits bekanntes Wissen behandelt. Die Konzentration wird nicht so beansprucht und es können kleine Ablenkungen zugelassen werden. Diese dienen sozusagen als Training dieser Ablenkung zu widerstehen. Keinesfalls sollten jedoch die grundlegenden Ablenkungsfaktoren ins Spiel gebracht werden. Radio, PC oder Fernseher sind niemals gute Lernbegleiter, auch wenn das von vielen immer wieder beteuert wird. Das Wichtigste am Ende jeder Lernphase ist Lob und Belohnung. Speziell Kinder benötigen auch am Ende einer Lernsitzung mit mäßigem Erfolg eine Aufmunterung, um nicht den Mut zu verlieren. Strafen bei Misserfolg ohne erkennbaren Unwillen, sind kontraproduktiv und unbedingt zu vermeiden.

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