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So fördert die Montessori-Pädagogik das Lernen

Kinder sind Gäste, die nach dem Weg fragen“ – so lautet eines der Mottos, die einer Abhandlung über die Montessori-Pädagogik vornan gestellt werden könnte. Maria Montessori ist die Gründerfigur dieses pädagogischen Konzeptes, das inzwischen überall auf der Welt Anhänger gefunden hat. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es unzählige Montessori-Schulen. Das Konzept von Maria Montessori wurde ab 1907 entwickelt, einige andere Pädagogen haben sich später daran gemacht, dieses noch zu verfeinern.

Freiarbeit und offener Unterricht

Die Montessori-Pädagogik ist ihrem Grundgedanken nach ganz dem Humanismus verpflichtet: Der Mensch, in diesem Fall der Schüler, steht im Mittelpunkt. Alles, was einen „ganzen“ Menschen ausmacht, ist bereits im kleinen Säugling enthalten: So auch die Lust am Wissen und am Lernen. Während die konventionellen Schulen mit Notendruck und Konkurrenzzwang die Schüler zum Lernen animieren, geht die Montessori-Pädagogik einen anderen Weg: Durch Freiarbeit und offenen Unterricht dürfen Kinder zu einem Teil selbst entscheiden, mit welchen Themen oder Montessori-Lernmaterialien sie sich beschäftigen möchten.

Damit lernt der Schüler eine entscheidende Lektion: Disziplin und der Wille zum Lösen von Aufgaben kommt aus uns selbst heraus. Wer sich selbständig mit Problemen und Lösungen beschäftigt, kann wahrlich Großes leisten. Wer nur durch Notendruck von „außen“ lernt, wird sich im späteren Leben schwerer tun, wenn Disziplin gefragt ist – die aus uns selbst kommt (z.B. beim Studium). Der offene Unterricht und die Freiarbeit ermöglichen es den Kindern, ihren eigenen Lernrhythmus zu finden und selbstständige Entscheidungen zu treffen. Selbständiges Denken fördern – dies ist sicherlich eines der Ziele der Montessori-Pädagogik.

Das Kind steht im Zentrum

Kinder sollen durch die Pädagogik nicht „zurechtgestutzt“ werden – die Aufgabe der Lehrer ist es, Kinder beim Wachsen zu unterstützen. Dafür braucht es beispielsweise eine kindgerechte Umgebung, also Mobiliar, das auf die Proportionen des Kindes abgestimmt ist. Die Kinder der Montessori-Schule sind selbst für ihre Umgebung verantwortlich und werden dazu angehalten, Material und Gegenstände aufgeräumt aufzubewahren. Diese äußere Ordnung hat zum Ziel, die „innere“ Ordnung zu stärken.

Wenn sich der Schüler für ein Lernmaterial entschieden hat, beispielsweise für das Material zur Geografie, dann führt ihn der Lehrer behutsam in dessen Anwendung ein. Der Lehrplan der Montessori-Schule berücksichtigt die Individualität jedes Schülers, da jedes Kind individuell sensible Phasen durchläuft. Der Lehrer begleitet diesen Entwicklungsprozess und führt das Kind auf den Weg zur Selbständigkeit. Grundsätzlich wird in der Montessori-Pädagogik davon ausgegangen, dass der Zugang zum kindlichen Denken nicht über Abstraktion erfolgt, sondern über die Sinne: Schmecken, tasten, riechen und hören haben deshalb eine zentrale Stellung – Greifen und Begreifen werden so zur zentralen Lerneinheit.

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